OES 01Rassestandard Old English Sheepdog (Bobtail)

FCI-Standard-Nr. 16 vom 05.02.2011 /DE
Ursprungsland: Großbritannien

Übersetzung: Frau Patricia Hubert und Herr J.Pilz. Überarbeitet von Herrn W. Schicker. Überarbeitet und ergänzt, Christina Bailey / Originale Version (EN) 

Ursprung: Großbritannien. 

Datum der Publikation des gültigen offiziellen Standards: 13.10.2010. 

Verwendung: Schäferhund. 

Klassifikation FCI: Gruppe 1 Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde). Sektion 1 Schäferhunde. Ohne Arbeitsprüfung. 

Allgemeines Erscheinungsbild: Kräftiger, quadratisch aussehender Hund, sehr symmetrisch, Gesundheit und Leistungsfähigkeit zeigend. Auf keinen Fall hochläufig, überall üppig behaart. Ein untersetzter, muskulöser, robuster Hund mit höchst intelligentem Ausdruck. Die natürliche äußere Linie sollte weder durch Scheren noch durch Schneiden künstlich verändert werden. Mit großer Ausdauer ausgestattet, eine sanft ansteigende Rückenlinie aufzeigend, mit einem – von oben gesehen- birnenförmigen Körper. Im normalen Gang oder im Passgang ist ein Rollen typisch für die Bewegung. Sein Bellen ist an einem speziellen Tonfall erkennbar. 

Wichtige Proportionen: Der Hund steht niedriger im Widerrist als in der Lendenpartie. Der Kopf ist in Proportion zu der Größe des Körpers. Der Fang ist ungefährt halb so lang wie die Gesamtlänge des Kopfes. 

Verhalten /Charakter (Wesen): Ein anpassungsfähiger Hund mit ausgeglichenem Wesen, kühn, treu und zuverlässig, ohne jegliches Zeichen von Nervosität oder unbegründeter Aggressivität. 

Kopf:

Oberkopf

  • Schädel: Geräumig, ziemlich quadratisch ; oberhalb der Augen gut gewölbt.
  • Stop: Deutlich ausgeprägt.

Gesichtsschädel

  • Nasenschwamm: Groß und schwarz, mit großen Nasenlöchern.
  • Fang: Kräftig, quadratisch und wie abgeschnitten.
  • Kiefer/Zähne: Kräftige, große und gleichmäßig stehende Zähne.
  • Scherengebiss: Kräftige Kiefer mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiss, d.h. dass die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen. Zangengebiss zulässig, aber unerwünscht.
  • Augen: Gut auseinander stehend, dunkel oder „Wall-Eyes“ (Glasaugen). Zwei blaue Augen sind akzeptabel. Helle Augen sind unerwünscht. Pigmentierung der Lidränder wird bevorzugt.
  • Ohren: Klein und flach an den Seiten des Kopfes anliegend getragen.

Hals: Ziemlich lang, kräftig, anmutig, würdevoll gewölbt. 

Körper: Ziemlich kurz und kompakt.

  • Lendenpartie: Sehr kräftig, breit und leicht gewölbt.
  • Brust: Tief und geräumig, mit gut gewölbten Rippen.

Rute: Früher üblicherweise kupiert oder angeborene Stummelrute.

  • Kupiert: Üblicherweise vollständig kupiert.
  • Unkupiert: Natürlich getragen. Gut befedert mit reichlich Haar von harter Textur.

Gliedmaßen

Vorderhand: Absolut gerade Vorderläufe von kräftiger Knochensubstanz, den Körper stabil tragend.

  • Schultern: Sie sollten gut zurückliegen und am Widerrist enger zusammen stehen als an den Schultergelenken. Überladene Schultern sind unerwünscht.
  • Ellenbogen: Liegen dicht am Brustkorb an.
  • Unterarm: Absolut gerade Vorderläufe mit kräftiger Knochensubstanz, den Körper stabil tragend.
  • Vorderpfoten: Schmal, rund und geschlossen. Zehen gut gewölbt. Ballen dick und hart, weder ein- noch ausdrehend.

Hinterhand: Allgemeines Erscheinungsbild: Die Hinterhand ist gut mit Haar bedeckt, gerundet und muskulös.

  • Kniegelenk: Gut gewinkelt, aber nicht übertrieben.
  • Unterschenkel: Lang und gut entwickelt.
  • Sprunggelenk: Tief angesetzt.
  • Metatarsus (Hintermittelfuß): Von hinten gesehen parallel stehend. 
  • Hinterpfoten: Schmal, rund und geschlossen. Zehen gut gewölbt. Ballen dick und hart, weder ein- noch ausdrehend.

Gangwerk:

Der Bobtail entwickelt im Schritt ein bärenhaftes Rollen aus der Hinterhand. Im Trab zeigt er mühelose Streckung mit sehr kräftigem Schub, wobei sich die Läufe geradeaus in der Laufrichtung bewegen. Sehr elastischer Galopp. Bei langsamer Geschwindigkeit neigen einige Hunde zum Passgang. In der Bewegung kann der Kopf in einer natürlichen tieferen Haltung getragen werden. 

Haarkleid:

Haar: Reichlich, von guter, harter Struktur. Nicht gerade, sondern zottig und ohne Locken. Die Unterwolle bildet einen wasserdichten Flor. Kopf und Schädel gut mit Haar bedeckt, die Ohren sind mäßig behaart, Hals gut, Vorderläufe rundum stark behaart. Die Hinterläufe sind stärker behaart als der Rest des Körpers. Qualität und Textur sind wichtiger als die Länge und Haarmenge. 

Farbe: Jede Schattierung von grau, „grizzle“ oder blau. Körper und Hinterläufe sind durchgehend einfarbig, mit oder ohne weiße „Socken“. Weiße Flecken im sonst einfarbigen Haarkleid sollten nicht gefördert werden. Kopf, Hals Vorderhand und Unterbauch sollten weiß, mit oder ohne Flecken sein. Jeder Anflug von Braun ist unerwünscht. 

Größe: Widerristhöhe: 

für Rüden 61 cm und größer, 

für Hündinnen 56 cm und größer. 

Typ und Symmetrie sind von größter Bedeutung und dürfen unter keinen Umständen nur der Größe wegen geopfert werden. 

Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes und seine Fähigkeit die verlangte rassetypische Arbeit zu erbringen zu beachten ist. 

Disqualifizierende Fehler:

  • Aggressive oder übermäßig ängstliche Hunde
  • Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

   
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