Die Geschichte über Mücke vom Lerchenwald
Am 10 Dezember 2011 ist Mücke, 14-jährig aus einem Tierheim bei uns eingezogen. Eigentlich sollte sie bei uns nur eine Pflegestelle bekommen, aber wie es so oft im Leben ist, kommt alles anders.
Bei den Spaziergängen im Tierheim war Mücke meist sehr desinteressiert und traurig. Noch nie hatte ich einen Beardie so zurückgezogen und in sich gekehrt erlebt. Bisher kannte ich den Beardie immer fröhlich, ein Lächeln im Gesicht und interessiert sowohl an Zwei- und Vierbeinern.
Als dann der Tag gekommen war, und sie bei uns einzog, war auf einmal alles anders. Sie lebte förmlich auf, bei meinen beiden Rüden übernahm sie kurzerhand die Führung und bei mir den Platz an meiner Seite.
Mit ihren 14 Jahren war sie doch schon eine recht alte Hundedame, das Aufstehen fiel ihr schwer, meistens brauchte sie Hilfe dabei und der Durchfall plagte sie doch oft sehr. Ohne das es uns richtig bewusst war, stellten wir uns auf ihre Bedürfnisse ein. Als wir eines Samstags morgens beim Frühstück wieder einmal von Mücke durch lautes Bellen gerufen wurden, um ihr beim Aufstehen zu helfen, bemerkten wir, wie selbstverständlich das doch schon für uns war. Sie sollte bei uns bleiben und hier ihren Lebensabend genießen.
Mücke war eine begeisterte Spaziergängerin, nach anfänglichem Training konnte sie bald eine Stunde mit uns unterwegs sein. Auch das Ballspielen hat ihr sehr gefallen, sie konnte zwar nicht mehr hinterher rennen wie in jungen Jahren, aber dafür hüpfte sie laut bellend aufgeregt hin und her. Ihre Augen strahlten vor Freude. Auch das Zerren mit einem Tau hat ihr sehr großen Spaß gemacht, manchmal musste man auf seine Finger acht geben, so eifrig war sie. Abends saß sie dann immer bei uns im Wohnzimmer, oft kam sie dann und ich glaube, sie bedankte sich immer für den Tag, indem sie meine Hand abschleckte und mich dabei ansah. Nicht gut gefallen hat ihr, wenn ich zur Arbeit war. Eigentlich hatte bisher immer Leo den Platz an der Haustür, schnell war es ihrer. Kam ich dann nach Hause freute sie sich und blieb dann auch an meiner Seite.
Niemals hätte ich gedacht. dass die Bindung zwischen uns so schnell gehen würde. Wir hatten nur knapp 4 Monate Zeit miteinander, bevor sie ihre Reise über die Regenbrücke zu ihrer ersten Familie hin antrat. Es war eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte. Sehr bewusst wurde mir, wie wichtig es doch ist, jeden einzelnen Tag zu genießen. Glücklich und stolz bin ich darüber, festgestellt zu haben, was ich alles leisten kann neben Beruf, Haushalt, Kindern und Pferd. Eigentlich ist es gar nicht so schwer, man muss sich nur trauen.
Mein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Antonietta Pallavicini, die mir immer mit Rat und Tat zur Seite stand und natürlich auch Beardie Collie in Not, und damit auch Ihnen die sie mit Ihren Spenden helfen, mir so etwas zu ermöglichen.
Iris Berndt